Verbesserung der Situation vergewaltigter Frauen und Mädchen in der Demokratischen Republik Kongo
Im Jahr 2000 gründeten fünfzehn Krankenschwestern das Projekt FEPSI ("Femmes Engagées pour la Promotion de la Santé Integrale"), um die unerträgliche Situation vergewaltigter Frauen und Mädchen in ihrer Region in Nord-Kivu im Ostkongo zu lindern. Im Ostkongo herrscht seit 1994 fast ununterbrochen Bürgerkrieg. Vergewaltigungen werden von fast allen der zahlreichen Bürgerkriegsparteien als Kriegswaffe eingesetzt und durch die zunehmende Verrohung der Zivilgesellschaft auch immer mehr von Nachbarn und Verwandten verübt. Laut einer Statistik der Vereinten Nationen werden nirgendwo auf der Welt so viele Frauen und Mädchen vergewaltigt wie in den beiden Provinzen Nord- und Süd-Kivu an der Grenze zu Ruanda und Uganda. Die Stigmatisierung der Vergewaltigten ist so groß, dass sie häufig schweigen und, wenn nicht, findet in den meisten Fällen keine strafrechtliche Verfolgung statt. Die Opfer sind auf sich allein gestellt, sie werden häufig von ihren Familien und aus ihrem Dorf verstoßen, ebenso wie Kinder, die aus Vergewaltigungen stammen.
2003 gründeten die Frauen von FEPSI in Butembo, der zweitgrößten Stadt in Nord-Kivu, das Krankenhaus "Centre Hospitalier Fepsi". Es ist der einzige Ort in einem Einzugsbereich von zwei Millionen Einwohnern, an dem vergewaltigte und oft grausam zugerichtete Frauen und Mädchen Hilfe finden - medizinisch und psychologisch. Das FEPSI Krankenhaus hat mittlerweile 65 Betten und ein Team von 3 Ärzten, 33 Krankenschwestern, zwei Laboranten, einem Psychologen und zahlreichen Technikern. Außerdem arbeitet es mit einer großen Zahl von Vertrauenspersonen zusammen, die Informationen über die Hilfsangebote in den Dörfern verbreiten. Seit 2007 arbeitet FEPSI mit der Welthungerhilfe zusammen.
Mit den Mitteln der Tereska-Stiftung sollen nun die Möglichkeiten des Krankenhauses erweitert werden.
Mittel der Terseka-Stiftung tragen einerseits zu der Finanzierung des Baus und der Einrichtung eines OPs, Schulungen für Ärzte, Teile der Gehälter von Ärzten und Hebammen, Verbrauchskosten wie Medikamente Verbandsmaterial und OP-Material bei. Andererseits fließen auch Mittel z.B. in den Kauf eines Nachbargrundstückes zur Erweiterung der Klinik, den Ausbau von Räumen zu Kurs- und Therapieräumen für Frauen und Kinder, in die Trinkwasserinstallation.
Da die Tereska-Stiftung einen klaren Fokus auf Hilfe für Kinder in Not hat, sollte man vielleicht noch darauf hinweisen, dass gerade diese Verbesserungen, die die Stiftung finanziert, sehr den Kindern zugutekommt: Kaiserschnitte, die in diesem OP durchgeführt werden können, retten das Leben von Kindern und Müttern; Müttern wird geholfen, ihre Kinder, die aus Vergewaltigungen stammen, anzunehmen; viele der vergewaltigten Frauen haben schon Kinder (die sie häufig verlassen mussten, da sie nach der Vergewaltigung von ihren Familie verstoßen wurden) - FEPSI bemüht sich um eine Wiederaufnahme in das Dorf und die Familie; und viele der Vergewaltigungsopfer sind selbst noch Kinder.